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Die Ursprünge des Dorfes
- Informationstafel zur Eisenzeit
Der Ursprung des Dorfes lässt sich nach Funden von Steinäxten in die ältere Eisenzeit datieren. 8000 Jahre hindurch ist der gesamte Siedlungsraum Schandorf durch zahlreiche Funde dokumentiert.
Besonders bedeutend wird die Schandorfer Geschichte in der älteren Eisenzeit ab 750 vor Christi Geburt. Als damals das neue Metall Eisen entdeckt wurde und die Bewohner das überall vorhandene Eisen schmelzen und vermarkten lernten, bestimmten die reich gewordenen Eisenbarone die Geschichte der Region. Noch heute zeugen davon die im Schandorfer Wald gelegenen großteils unerforschten Tumuli-Hügelgräber. Diese bergen unschätzbare geschichtliche Werte.
In der Keltenzeit um 400 v. Chr. und in der römischen Kaiserzeit sicherte die intensive Landwirtschaft und Viehzucht den erworbenen Wohlstand. Schandorf lag am Rande der wichtigsten Handelsstraße - der Bernsteinstraße - und im Nahebereich der neu gegründeten römischen Stadt Steinamanger und bezog aus diesem Vorteil einen Teil seines Reichtums. Die intensive Pflege der Landwirtschaft bestimmte Jahrhunderte hindurch bis heute Wohl und Wehe der DorfbewohnerInnen.
Nach den Wirren der Völkerwanderung mit zahlreichen Überfällen und Verwüstungen mündete Schandorf als magyarisches Dorf in eine friedlicher verlaufende Geschichte. Es zog Nutzen aus der deutschen Kolonialisierung und wurde sogar zu einem sogenannten Doppeldorf. In Großschandorf, dem noch heute bestehenden Dorf, wohnten Bauern. Im etwa einen Kilometer entfernten Kleinschandorf wohnten Kleinadelige.
Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes findet sich in einer Urkunde König Bela IV. aus dem Jahre 1244. Darin wurde die uralte Pinkaburg Ovar den Herren von Schandorf-Chem zum Aufbau übergeben. Im Rahmen des allgemeinen Burgengürtels sollte diese eine Grenzbefestigung gegen die Steirer darstellen.
Im Zuge der Türkenbelagerung von Güns im Jahre 1532 wurde das Dorf wie alle umliegenden Dörfer auch von den Türkentruppen geplündert und verwüstet. In die verödeten Häuser siedelten die Grundherren Batthyany wahrscheinlich schon im Jahre 1543 kroatische Bauern aus Westslawonien an. Dadurch wurde Schandorf kroatisch und blieb neben ungarischen und deutschen Ortschaften eine Sprachinsel.
Durch die Übernahme des Protestantismus durch die Grundherrschaft und das Motto „Cuius regio eius religio“ (wessen das Land, dessen die Religion) wurde auch Schandorf protestantisch und blieb es widerwillig einige Jahrzehnte.
Immer blieb das Schicksal von Schandorf durch die Lage an der Grenze bestimmt. Eine besondere Verschärfung ergab die Grenzziehung der Friedensmächte nach dem Ersten Weltkrieg. Die unmittelbaren kroatischen Nachbarorte wurden durch die willkürlich gezogene Staatsgrenze von Schandorf getrennt. Viele Leute wanderten aus wirtschaftlichen Gründen nach Kanada und nach Amerika aus. Die Einwohnerzahl des Dorfes schrumpfte von über 720 um 1900 auf 310 im Jahre 2005. Die Dorfstruktur veränderte sich revolutionär. 1972 wurde sogar die eigenständige Gemeinde aufgelöst und der Großgemeinde Schachendorf angegliedert. Erst 1996 wurde Schandorf wieder selbstständige Gemeinde. Das Dorf konnte wieder aufblühen. Der Beitritt Österreichs zur Europäischen Union und der Fall des Eisernen Vorhanges führt Schandorf aus der Lage an der toten Grenze heraus und bringt eine neue Entwicklungschance für das Dorf mit sich.